Hilfe für Betroffene sexualisierter Gewalt

Anlaufstellen für Erwachsene, die in ihrer Kindheit/Jugend sexualisierte Gewalt erlebt haben.

 

Im Landkreis Harburg:

  • Beratungsstelle für gewaltbetroffene Mädchen und Frauen (Diakonisches Werk)
    Im Saal 27
    21423 Winsen (Luhe)
    Tel. 04171-6008850
    Email: bmf(at)diakonie-hittfeld-winsen.de
    Mit weiteren Standorten in Buchholz, Neue Str. 8

 

 

Fachberatungsstellen

 

Im Landkreis Stade:

 

  • Beratungsstelle Lichtblick
    Beratung und Begleitung von Frauen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Grenzverletzungen erlebt haben oder die aktuell von sexuellen Grenzverletzungen betroffen sind
    Bertha-von-Suttner-Allee 4
    21614 Buxtehude
    Tel.: 04161 – 71 47 15
    Email: lichtblick(at)awostade.de

 

Im Landkreis Rotenburg:

 

Anlaufstelle Hamburg-Harburg:

 

 

 

 

Zentrale Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche und Diakonie:

 

Ansprechstelle für Opfer sexualisierter Gewalt
der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers

 

Frauennotruf Hannover

Null Toleranz bei sexualisierter Gewalt

Aus unseren Gesprächen mit einer von sexualisierter Gewalt betroffenen Frau haben wir viel gelernt.

Katharina Kracht war in den 1980er und 1990er Jahren von dem inzwischen verstorbenen Pastor der Kirchengemeinde Nenndorf Jörg Deneke missbraucht worden. Wir haben ihr intensiv zugehört und erfahren, wie Pastor Deneke Vertrauen ausnutzte und Macht ausübte. Die Schilderungen haben uns tief getroffen, wir waren erschüttert über die Traumatisierung, die sie erlitten hat. Gemeinsam mit ihr sind wir 2020 an die Öffentlichkeit gegangen. Ihr Fall ist Teil der ersten unabhängigen wissenschaftlichen Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche.

Im Kirchenkreis Hittfeld wollen wir Schutzbefohlene und Mitarbeitende vor sexualisierter und jeder anderen Form von Gewalt schützen. Für uns gibt es keine Toleranz bei Grenzverletzungen, die Transparenz bei der Aufarbeitung ist uns wichtig. Wir übernehmen Verantwortung und wollen alles dafür tun, dass solche Taten nicht mehr möglich sind.

Was tun wir konkret?

Schutzkonzepte

Wir setzen flächendeckend Präventionsstandards im Kirchenkreis um. Die im Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen seit Jahren schon verbindlichen Regelungen erweitern wir um die Erarbeitung und Umsetzung von allgemein gültigen Schutzkonzepten bis Ende 2024. Der Kirchenkreis sowie jede Einrichtung und jede Kirchengemeinde geben sich jeweils ein eigenes Schutzkonzept, das örtliche Gefährdungspotenziale analysiert und berücksichtigt. Alle ehrenamtlichen und beruflich Mitarbeitenden werden dazu kontinuierlich geschult und sensibilisiert.

Das Schutzkonzept des Kirchenkreises Hittfeld zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und vor grenzverletzendem Verhalten mit dem Titel „Auf Grenzen achten – sicheren Ort geben“ finden Sie HIER. 

In unserem Schutzkonzept wollen wir zum Ausdruck bringen, wie sehr wir uns dem christlichen Menschenbild, auf dem unser Leitbild begründet ist, verpflichtet fühlen. Jeder Mensch als ein von Gott geliebtes Geschöpf ist in seiner unantastbaren Würde und Einzigartigkeit zu achten. Die Haltung von Respekt und Wertschätzung ist die Grundlage aller unserer Begegnungen und Beziehungen. Wir wollen, dass alle Menschen, die sich rat- und hilfesuchend an uns wenden, vor jeder Form von körperlicher und seelischer Gewalt und vor der Verletzung ihrer sexuellen Selbstbestimmtheit geschützt werden.

Schulungen

Bis Ende 2025 müssen alle ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitenden in der praktischen Arbeit mit Schutzbefohlenen und diejenigen, die in Gemeinden und Einrichtungen eine leitende Funktion innehaben, verpflichtend an einer Grundschulung zur Sensibilisierung und Prävention im Bereich sexualisierte Gewalt teilnehmen. 

Wir schärfen damit das Bewusstsein für Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt. Die Schulungen übernehmen Kreisjugendwart Stefan Krüger und Pastor i.R. Ulrich Hahn, die als Multiplikatoren nach den Standards der hannoverschen Landeskirche ausgebildet sind. Wir verstehen diese Schulungen als kontinuierlichen, dauerhaften, sich stetig wiederholenden Prozess.

Wir bieten Hilfe

Wenn Sie direkt oder indirekt von sexualisierter Gewalt betroffen sind, dann melden Sie sich. Bei uns direkt oder bei der Fachstelle sexualisierte Gewalt der Ev. Landeskirche Hannovers oder den nicht-kirchlichen Anlaufstellen. Wir stehen an Ihrer Seite und behandeln Ihre Hinweise vertraulich.

Alle Kontaktadressen finden Sie hier.


Wir lernen aus Studienergebnissen

ForuM-Studie - Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland

Ende 2020 hat der Forschungsverbund ForuM (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland) mit einer breit angelegten unabhängigen Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche seine Arbeit aufgenommen.

Am 25. Januar 2024 hat der Forschungsverbund seine Ergebnisse in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Den Abschlussbericht finden Sie hier.

Die Zusammenfassung finden Sie hier.

ForuM ist ein unabhängiges Forschungsprojekt. Es umfasst ein Metaprojekt sowie mehrere Teilprojekte. Beteiligte Institutionen sind die Hochschule Hannover, die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, die Bergische Universität Wuppertal, die Freie Universität Berlin, das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München, das Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim sowie die Universität Heidelberg.

Das Forschungsprojekt wurde von der evangelischen Kirche mit ihren 20 Landeskirchen initiiert. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3,6 Millionen Euro. Alle 20 Landeskirchen beteiligen sich an der Finanzierung. ForuM ist ein Teil unseres entschlossenen Einsatzes gegen sexualisierte Gewalt. 

Aufgrund der zu erwartenden Komplexität der Ergebnisse wird es im Anschluss notwendig sein, sie in einem längeren Prozess auszuwerten. Dabei werden verschiedene Akteurinnen und Akteure eingebunden. Eine zentrale Rolle bei der Auswertung und Rezeption der Ergebnsse spielt das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD. In ihm arbeiten Betroffenenvertreterinnen und -vertreter und kirchliche Beauftragte zusammen. Unabdingbar ist die Einbindung der gesamten evangelischen Kirche und ihrer Mitglieder, der Synoden aller Landeskirchen und ihrer Bildungseinrichtungen sowie anderer Akteure.

Ziel ist es, auf der EKD-Synode im November 2024 erste Maßnahmen und Konsequenzen zu benennen.

Weitere Informationen zum ForuM-Forschungsverband finden Sie hier.


 

Wenn Sie mehr über das Schutzkonzept und die Schulungen erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an das Leitungsteam des Kirchenkreises oder an das Schulungsteam: 

 

Leitungsteam Kirchenkreis Hittfeld
Superintendent Dirk Jäger
Mail: dirk.jaeger(at)kirchenkreis-hittfeld.de
Tel: 04105-2420

Pastorin Katharina Behnke, stellv. Superintendentin
Mail: katharina.behnke(at)gmx.de
Tel: 04108-490961

Pastor Henning Seiffert, stellv. Superintendent
Mail: henning.seiffert(at)evlka.de
Tel: 040-7684231

Schulungsteam Kirchenkreis Hittfeld
Kirchenkreisjugendwart Stefan Krüger
Mail: s.krueger(at)evjuhit.de
Tel: 04181-2168861

Pastor i.R., Pastoralpsychologe und Supervisor Ulrich Hahn
Mail: u.hahn(at)web.de
Tel: 04171-4695570